Viele Solopreneure setzen ihr Geschäftsmodell mit harter Arbeit gleich. Mehr Einsatz bedeutet mehr Ertrag. (So zumindest die Theorie.) In der Praxis stößt Du damit jedoch schnell an Deine Grenzen: Deine Zeit reicht einfach nicht, Dein Aufwand wächst schneller als Dein Umsatz und die Weiterentwicklung Deines Business bleibt komplett auf der Strecke.

Denn jedes Mal, wenn Du nicht für Deine Kunden arbeitest, bedeutet das für Dich Umsatzeinbußen. Der Grund dafür liegt meistens nicht in Deinem Angebot, sondern in Deinem Geschäftsmodell. Denn weil es nicht skalierbar ist, kannst Du nur wachsen, wenn Du auch mehr arbeitest. Als Sologründer stößt Du damit zwangsläufig an die natürliche Grenze: Deine verfügbare Zeit.

Ein skalierbares Geschäftsmodell funktioniert anders. Es erlaubt Dir, Deinen Umsatz zu steigern, ohne dass Dein Aufwand im gleichen Maß steigt. Dazu nutzt Du Strukturen, Systeme und Mechanismen, die Deine Wirkung vervielfachen, ohne dass für Dich zwangsläufig ein Mehraufwand entsteht.

Was ist genau ist ein skalierbares Geschäftsmodell?

Ein skalierbares Geschäftsmodell ermöglicht es Dir, mit wachsendem Erfolg nicht proportional mehr arbeiten zu müssen. Du löst Dich also vom klassischen "Zeit gegen Geld"-Modell eines Freelancers und baust stattdessen Strukturen auf, die Dir mehr Wirkung oder mehr Umsatz ermöglichen, ohne dass Dein Aufwand im gleichen Maß steigt.

Solopreneur vs. Freelancer - Was ist der Unterschied?
Wie unterscheidet sich ein Solopreneur von einem Freelancer? Und welches Modell passt besser zu Dir? In diesem Artikel findest Du alle wichtigen Antworten – mit Beispielen, Tabelle und Checkliste.

Ein skalierbares Geschäftsmodell ist eines der Elemente, die einen Solopreneur von einem Freelancer unterscheiden.

Grundsätzlich kannst Du bei der Skalierung Deines Geschäftsmodells also in zwei verschiedene Richtungen denken:

  • Quantitative Skalierung bedeutet, dass Du mehr Umsatz erzielst, ohne Deinen Einsatz entsprechend erhöhen zu müssen. Zum Beispiel, indem Du ein digitales Produkt einmal erstellst und beliebig oft verkaufst.
  • Qualitative Skalierung meint hingegen, dass Du mehr Wirkung oder Reichweite erzeugst. Zum Beispiel durch Automatisierung, Systeme oder Content, der dauerhaft sichtbar bleibt. (Ohne, dass Du jedes Mal selbst aktiv werden musst.)

Als Freelancer musst Du zum Beispiel für jeden Kundenauftrag Zeit einplanen. Erstellst Du hingegen einen Online-Kurs, kannst Du ihn danach hunderten Menschen zur Verfügung stellen, ohne dass Du dazu noch einmal Zeit investieren müsstest.

4 Gründe, die Dich daran hindern, ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwickeln

Wenn Du jetzt denkst: "Klingt alles logisch! Aber warum habe ich das nicht längst umgesetzt?" ist einfache Antwort darauf: Es gibt eine ganze Reihe typischer Hindernisse, die Solopreneure davon abhalten, ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwickeln.

#1 - Dein Geschäftsmodell hängt (noch) zu stark an Dir persönlich

Wenn Du selbst das einzige "Produkt" bist, das Du anbietest (zum Beispiel in Form von 1:1-Beratungen, Coachings oder individuellen Dienstleistungen), dann ist Dein Wachstum automatisch begrenzt. Du verkaufst letztlich Deine Zeit und davon hast Du nur eine begrenzte Menge.

Grauhaariger Mann mit buschigem weißen Bart in goldenem Glitzer-Jackett. Über seinen Händen schwebt eine Disco-Kugel.
Wenn Dein Business stark von Deiner Person abhängt, macht das die Skalierung Deines Business Models schwierig.

#2 - Du hast keine wiederholbaren Systeme oder Prozesse

Viele Solopreneure starten mit viel Intuition und Improvisation. Zwar ist das zu Beginn Deiner Gründung sogar extrem wichtig und hilfreich, wird aber schnell zum Problem, wenn Du nicht beginnst, wiederkehrende Abläufe zu dokumentieren, zu vereinfachen und zu automatisieren.

#3 - Du bietest zu viele individuelle Leistungen statt klarer Produkte

Individuelle Angebote fühlen sich natürlich oft besonders wertvoll an. Doch wenn Deine Persönlichkeit als Solopreneur Dein wichtigstes Alleinstellungsmerkmal ist, dann wird es schwierig, Dein Geschäftsmodell zu skalieren.

Ein (digitales) Produkt hingegen lässt sich sehr viel einfacher wiederverwenden, weiterentwickeln und auch besser vermarkten.

#4 - Du hast (noch) Angst vor Technik & Automatisierung

Nicht jeder ist technikaffin. Und viele tun sich schwer damit, Aufgaben abzugeben oder durch Tools zu ersetzen. Doch gerade hier liegt ein riesiger Hebel, wenn Du Dich selbst von manueller Fleißarbeit befreien willst.

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Wenn Du ständig das Gefühl hast, dass Du mehr tun musst, um mehr zu verdienen, dann ist das ein ziemlich klares Warnsignal: Dein Geschäftsmodell ist (noch) nicht skalierbar.

Wie kannst Du ein skalierbares Geschäftsmodell entwickeln?

Im Großen und Ganzen kannst Du vier verschiedene Hebel und Prinzipien nutzen, um Dein Geschäftsmodell zu skalieren.

  1. Mehrfachnutzung
  2. Automatisierung
  3. Standardisierung
  4. Netzwerk-Effekte

Prinzip #1: Mehrfachnutzung

Das erste Prinzip für ein skalierbares Geschäftsmodell besteht darin, dass Dein Wissen, Deine Prozesse oder Dein Content, nicht nur ein einziges Mal wirken, sondern mehrfach nutzbar sind. (Und sich dadurch auch mehrfach verkaufen lassen.)

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Wie kannst Du etwas so gestalten, dass Du es nicht jedes Mal neu erstellen musst?

Beispiele für dieses Prinzip sind Kurse, Vorlagen, wiederverwendbare Systeme oder auch Evergreen-Beträge in Deinem Blog.

Umsetzungsmöglichkeiten

Um Dein Geschäftsmodell auf diese Weise zu skalieren, musst Du damit beginnen, stärker in Produkten statt in Projekten zu denken.

Insbesondere digitale Produkte bieten Dir eine hervorragende Möglichkeit, Erstelltes mehrfach zu nutzen, weil sie besonders leicht zu kopieren sind. Ein digitales Video, das Du einmal erstellt und hochgeladen hast, kann hundert- oder sogar tausendfach angesehen werden.

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