André Bosse hat kürzlich zur Blogparade "Eigentlich wollte ich ja..." aufgerufen. Und weil ich sowohl Blogparaden liebe, als auch das Thema spannend finde: Hier mein Beitrag, lieber André!
Tatsächlich habe ich schnell herausgefunden, dass ich gleich drei Dinge dazu schreiben kann:
- Eigentlich wollte ich ja eine Community für alle Solo-Selbstständigen gründen...
- Eigentlich wollte ich ja nichts mit OKR machen...
- Eigentlich wollte ich ja alles mit WordPress umsetzen...
Und obwohl all das nicht eingetreten ist, zeigt es doch, dass ein agiles Mindset für jeden Sologründer die wahrscheinlich wichtigste Eigenschaft ist. Denn auch wenn sich mein Weg und das, was ich tue, in den letzten Wochen radikal geändert hat – Das Ziel ist immer noch das gleiche:
Eine Community für Solopreneure erschaffen, in der sie sich gegenseitig stärken & gemeinsam wachsen – und aus Impulsen neue Ideen entstehen.
Eigentlich wollte ich ja eine Community für alle Solo-Selbstständigen gründen...
Anfangs hatte ich die Idee, eine Community für alle Soloselbstständigen zu etablieren. Also vom Handwerker über den klassischen Freelancer bis hin zum Solopreneur. (Damals hieß scamper auch noch nicht scamper, sondern NeverGoSolo!)
Je mehr ich mich aber mit dieser (viel zu großen) Zielgruppe beschäftigte, desto mehr wurde mir klar, dass Handwerker und Freelancer ganz andere Themen umtreiben als Solopreneure. Bei ihnen stehen Dinge wie Selbstorganisation oder mehr Struktur im Tagesgeschäft im Vordergrund.
Wer als Berater durchstartet, macht sich in der Regel wenig Gedanken über sein Geschäftsmodell, sondern macht es (meistens) so "wie alle anderen auch". Wobei ich das nach wie vor nicht sinnvoll finde, weil man sich so blindlings den herrschenden Gesetzen der Branche ausliefert.
Themen wie Design Thinking und Lean Startup sind eher was für Solo-Selbstständige, die sich in einer frühen Phase ihrer Gründung befinden und noch keine klare Idee haben, wie ihr Business funktionieren könnte. Oder auch für Soloselbstständige, die ihr Geschäftsmodell ändern müssen, weil es nicht mehr funktioniert.
In den letzten Monaten ist meine Zielgruppe deshalb immer kleiner und kleiner, aber dafür umso klarer und konkreter geworden.
Eigentlich wollte ich ja nichts mit OKR machen...
Für mein eigenes Business nutze ich zwar schon sehr lange die OKR-Methode, weil sie einfach unglaublich viel Fokus erzeugt, aber auch das war ursprünglich kein zentrales Thema für scamper.
Erst mit der Zeit wurde mir klar, dass es für Solgründer extrem hilfreich ist, die Arbeit an den eigenen Zielen mit dem gemeinsamen Austausch in einer kleinen Mastermind-Gruppe zu koppeln. Et voilà: Der OKR Circle war geboren!

Seit Anfang April haben wir mittlerweile zwei OKR Circles gegründet und ich erhalte regelmäßig Anfragen von weiteren Sologründerinnen und -gründern. Der Austausch in den Circles macht einfach unglaublich viel Spaß und es ist spannend mitzuerleben, wie sich das Business von jedem einzelnen von Quartal zu Quartal weiterentwickelt.
Mittlerweile sind Objectives & Key Results ein wichtiges Thema auf scamper und ich mache sogar einen öffentlichen Check-in in meinen OKR Chroniken.
Eigentlich wollte ich ja alles mit WordPress umsetzen...
Ursprünglich wollte ich die scamper.community mal komplett mit WordPress umsetzen. Das lag vor allem daran, dass ich (wie die meisten) schon lange WordPress genutzt habe und es ja für alles ein passendes Plug-in oder Add-on gibt.
Ich hab das einfach gar nicht hinterfragt.
Als ich aber damit begann, das Ganze technisch umzusetzen, wurde mir schnell klar, dass ich damit WordPress extrem aufblähe und es einfach nur noch elendig langsam war.
Ich bin dann vor ein paar Wochen (relativ spontan) zu Ghost gewechselt, weil dort alle wichtigen Features wie Memberships, Bezahlfunktionen etc. schon direkt mit drin sind. Hohe Performance inklusive. Das Forum für unsere Community werde ich mit Discourse umsetzen, weil es jede erdenkliche Funktion bietet, die ich mir wünsche, und ebenfalls einfach nur schnell ist.
Ich blogge jetzt schon eine ganze Weile mit Ghost und kann Dir nur sagen, dass sich der Umstieg auf jeden Fall lohnt!
Das waren meine 3 großen "Eigentlich wollte ich..." der letzten Monate.
Wie sieht's bei Dir aus? Was hattest Du Dir vorgenommen, nur um dann herauszufinden, dass die Lösung ganz anders aussieht? Ich würde mich freuen, wenn Du auch eine Beitrag zu Andrés Blogparade beisteuerst!



Diskussion