Hast Du schon einmal eine Geschäftsidee gehabt, die sich wirklich großartig angefühlte und in die Du viel Arbeit, Zeit und Geld investiert hast, nur um dann am Ende festzustellen, dass sich kein Schwein dafür interessiert?
Genau so ging es mir bei meiner ersten Gründung. Ich war total überzeugt von meiner Idee, aber rückblickend habe ich sie nie wirklich getestet. Ich bin einfach blindlings losgelaufen, habe gemacht und getan, weil ich so verliebt in meine eigene Idee war. Und am Ende stellte sich heraus, dass ich der einzige war, der die Idee toll fand.
Damit Dir nicht das Gleiche passiert, zeige ich Dir in diesem Artikel, wie Du Deine Geschäftsidee testen kannst, bevor Du Deine wertvollen Ressourcen verbrennst.
Warum Du Deine Geschäftsidee testen solltest
Hinter jeder Geschäftsidee, die Du hast, steckt eine Unzahl unbestätigter Annahmen, von denen Du noch nicht weißt, ob sie der Wahrheit entsprechen. Das liegt vor allem daran, weil Du als Sologründer in einem Umfeld extremer Ungewissheit agierst.
Eric Ries, der Erfinder von Lean Startup, nennt solche Annahmen auch Annahmen mit Vertrauensvorschuss. Also Annahmen über Deine Geschäftsidee, von denen Du nur glaubst, dass sie zutreffen, aber Dir nicht sicher sein kannst, dass sie der Wahrheit entsprechen.
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Jede Annahme über Deine Geschäftsidee, die Du nicht testest und überprüfst, stellt ein potenzielles Risiko für Dich dar, zu scheitern.
Du bist also gut beraten, wenn Du die Annahmen hinter Deiner Geschäftsidee testest, bevor Du viel Arbeit, Zeit und Geld in etwas investierst, das vielleicht gar nicht funktioniert.
Tipp #1: Mache die Annahmen hinter Deiner Geschäftsidee sichtbar
Zunächst musst Du Dir erstmal Deiner Annahmen bewusst werden. Das kann manchmal ein sehr harter und schwerer Prozess sein, weil Du so felsenfest von bestimmten Dingen überzeugt bist, dass sie Dir gar nicht wie Annahmen vorkommen.
Damit Dir das Ganze etwas leichter fällt, empfehle ich Dir, ein sogenanntes Assumption Mapping zu machen. Dazu fertigst Du zunächst sowohl ein Business Model Canvas als auch ein Value Proposition Canvas von Deiner Geschäftsidee an. Und nachdem Du beide Canvas ausgefüllt hast, hinterfragst Du jedes Element auf den beiden Canvas und überlegst Dir genau, welche Annahmen dahinter stecken.
Bevor Du damit beginnst, Deine Geschäftsidee zu testen, solltest Du vorher viele Interviews mit Deinen (späteren) Kunden und Nutzern führen. Denn nur so findest Du heraus, was Deine Zielgruppe überhaupt umtreibt und welche Herausforderungen sie wirklich hat.
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Das gilt auch bzw. ganz besonders dann, wenn Du selbst Teil der Zielgruppe bist, und der Ansicht bist, bereits alles zu wissen.
Nimm Dich in Acht vor nett gemeinten Komplimenten
Explorative Interviews sind kein Produkt Pitch! Vielmehr willst Du ja in die Lebenswelt Deiner Kunden abtauchen und die Jobs to Be Done Deiner Zielgruppe entdecken.
Das gelingt Dir jedoch nicht, wenn Du ihnen Dein Produkt vorstellst und glaubst, dadurch hilfreiches Feedback von Deinen Interviewees zu kriegen. Denn wenn Du Deinen Interviewpartnern von Deiner Geschäftsidee erzählst, werden die meisten von ihnen höflich sein und Dir nett gemeinte Komplimente zu Deiner Geschäftsidee machen. (Schlimmstenfalls bombardieren sie Dich auch noch mit Feature-Wünschen.)
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"Oh, ein Marketing-Podcast ist eine tolle Idee! Wirst Du auch eine Folge über Instagram Reels machen? Die würde ich mir definitiv anhören!"
Natürlich ist das erstmal schön, wenn man positives Feedback zu seiner Idee erhält. Aber höchstwahrscheinlich war Dein Interviewpartner einfach nur nett zu Dir.
Das bringt Dich keinen Schritt weiter!
Tatsächlich ist das sogar sehr gefährlich, weil Dich dieser positive Zuspruch in trügerischer Sicherheit wiegt: Du hast das Gefühl, eine tolle Geschäftsidee zu haben und beginnst direkt mit der Umsetzung. In der festen Überzeugung, dass Deine Zielgruppe begeistert sein wird.
Mach den Mom Test
Um diese Klippen sicher zu umschiffen, hat der Entrepreneur und Startup-Gründer Rob Fitzpatrick eine auf 3 einfachen Regeln basierende Interview-Methode entwickelt. Und weil nicht einmal Deine Mutter (der netteste Mensch der Welt) Dich anlügen könnte, wenn Du diese drei Regeln beachtest, heißt seine Methode: der Mom Test.
Mit dem Mom Test erhältst Du in Deinen Kundeninterviews Antworten, die Dich wirklich weiterbringen.
Tipp #3: Teste Deine Geschäftsidee mit einem MVP
Wenn Du die ersten Interviews mit Deiner Zielgruppe geführt hast, bist Du schon einen sehr großen Schritt weiter! Aber auch jetzt solltest Du Deine Geschäftsidee noch nicht direkt umzusetzen, sondern weiter testen.
Denn es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was Menschen sagen, was sie tun, und dem, was sie wirklich tun.
Beim Lean Startup nutzen wir ein sogenanntes Minimum Viable Product (MVP), um Geschäftsideen zu testen. Ein MVP muss dabei nicht zwangsläufig ein "echtes Produkt" sein. Im Grunde kann ein MVP alles sein, was Dir dabei hilft, Deine Hypothesen und Annahmen über Deine Geschäftsidee zu überprüfen.
Und damit Du einen Eindruck davon kriegst, wie einfach, simpel und kostengünstig ein MVP sein kann und wie groß die Vielfalt dieser Experimente ist, stelle ich Dir nun acht wirklich spannende Möglichkeiten vor, mit denen Du Deine Geschäftsidee testen kannst.
MVP #1: Concierge-Technik
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Finde heraus, wie Menschen auf Deine Geschäftsidee reagieren. Lerne im direkten Austausch mit Deiner Zielgruppe, was ihr wichtig ist, und verstehe die elementaren Bausteine & Abläufe Deiner Idee.
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