Leading und Lagging Indicators sind zwei Arten von Metriken, die Dir als Solopreneur zeigen, ob Deine Aktivitäten Wirkung entfalten und ob Du strategisch wirklich vorankommst. Während Dir Leading Indicators früh Hinweise auf mögliche Ergebnisse geben, liefern Dir Lagging Indicators im Rückblick Gewissheit über Deinen tatsächlichen Erfolg.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du beide Metrik-Arten voneinander unterscheiden kannst, warum Du sie nicht gegeneinander ausspielen solltest – und wie Du sie gezielt in Deiner Strategie, Deinen OKR und Deiner täglichen Arbeit einsetzen kannst.

Leading Indicators

Leading Indicators dienen dazu, zukünftige Ergebnisse vorherzusagen. "To lead" bedeutet so viel wie "führen" bzw. "leiten". Mit Hilfe dieser Art von Metriken kannst Du Deine Anstrengung, um Dein Ziel zu erreichen aktiv messen und steuern.

Im Gegensatz zu Lagging Indicators sind Leading Indicators direkt und unmittelbar durch Dich beeinflussbar und reagieren dementsprechend schnell auf Veränderungen oder Aktivitäten, die Du unternimmst. Hinzu kommt, dass sie relativ leicht zu erkennen und in der Regel ziemlich offensichtlich sind.

Ein gutes Beispiel für einen Leading Indicator ist etwa die Click-Through-Rate (CTR) für versendete Newsletter-Emails.

Lagging Indicators

Lagging Indicators hingegen sind verzögerte Metriken. "To lag" heißt so viel wie "zurückbleiben" bzw. "hinterherhinken". Diese Art von Metrik hilft Dir dabei zu messen, wie erfolgreich das, was Du in der Vergangenheit unternommen hast, war. Häufig kannst Du Lagging Indicators also erst dann messen, wenn Deine Arbeit bereits (lange) erledigt ist, sodass sie nur im Rückblick hilfreich sind.

Darüber hinaus verändern sich Lagging Indicators meistens nur langsam und sind für Dich lediglich indirekt zu beeinflussen. Außerdem sind Lagging Indicators schwerer zu identifizieren und mitunter überhaupt nicht offensichtlich.

Gute Beispiele für Lagging Indicators sind Umsatz, der Net Promoter Score (NPS) oder auch die Customer Churn Rate.

Leading Indicators & Lagging Indicators im Überblick

Leading Indicators Lagging Indicators
Sind ein Indikator für zukünftigen Erfolg Messen das Ergebnis vergangener Anstrengungen
Helfen dabei, Aktivitäten zu messen und zu steuern Sind erst messbar, wenn Aktivitäten länger zurückliegen
Sehr direkt und unmittelbar beeinflussbar Nur indirekt beeinflussbar
Reagieren schnell auf Veränderungen Verändern sich nur langsam
Sind leicht zu erkennen und offensichtlich Sind schwer zu identifizieren und nicht immer offensichtlich

Input, Output, Outcome & Impact

Leading & Lagging Indicators stehen auch in einem engen Zusammenhang mit Input, Output, Outcome & Impact. Während es sich bei Input und Output in der Regel um Leading Indicators handelt, sind Outcome und Impact meistens Lagging Indicators.

Diagramm zu Leading und Lagging Indicators mit den Kategorien Input, Output, Outcome und Impact.
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Allerdings gibt es hier immer auch Ausnahmen! Gerade bei Outcome-Metriken gibt unterschiedliche Kennzahlen, die manchmal eher Leading Indicators sind und andere, die eher den Lagging Indicators zuzuordnen sind.

Beispiel Internet-Blog

Nehmen wir einen Internet-Blog als Beispiel, dann kannst Du für diesen Input, Output, Outcome und Impact mit Hilfe verschiedener Metriken messbar machen:

  • Input: Investierte Zeit in das Schreiben von Blogartikeln (Leading Indicator)
  • Output: Blogartikel pro Monat (Leading Indicator)
  • Outcome: Webseitenbesucher pro Monat (Lagging Indicator)
  • Impact: Wiederkehrende Besucher pro Monat in Prozent (Lagging Indicator)

Wie Du siehst, sind die Metriken für Input und Output sehr leicht zu erheben und reagieren schnell und unmittelbar auf das, was Du tust. Deshalb gehören die Metriken "Investierte Zeit in das Schreiben von Blogartikeln" und "Blogartikel pro Monat" zu den Leading Indicators.

Outcome und Impact hingegen verändern sich nur langsam und können von Dir nur indirekt beeinflusst werden. Darum gehören die Metriken "Webseitenbesucher pro Monat" und "Wiederkehrende Besucher pro Monat" zu den Lagging Indicators.

Warum Du beide Metriken in der Praxis brauchst

Für die Metriken Deiner Strategie bzw. Deiner strategischen Ziele brauchst Du sowohl Leading als auch Lagging Indicators. Es geht also geht also nicht darum, dass Leading Indicators "besser" sind als Lagging Indicators (oder umgekehrt).

  • Leading Indicators helfen Dir dabei, den Fortschritt Deiner täglichen Arbeit zu messen.
  • Lagging Indicators unterstützen Dich dabei, die Wirkung und Resultate Deiner Handlungen zu messen.

Beispiel für Leading & Lagging Indicators im OKR Framework

Damit Du Dir vorstellen kannst, wo und wie Leading bzw. Lagging Indicators in der Praxis ihre Anwendung finden, habe ich zum Schluss noch eine kleine Übersicht für Dich. Wenn Du Objectives & Key Results nutzt, um Deine Strategie umzusetzen, dann nutzt Du dabei sowohl Midterm Goals (Moals) als auch OKR für Deine Quartalsziele.

Beide Arten von Zielen nutzen Key Results, mit deren Hilfe Du bestimmst, ob Du Dein Moal bzw. Objective erreicht hast.

  • Die Key Results Deiner Moals sollen in erster Linie den Impact messen, weshalb Du hier in der Regel Lagging Indicators verwendest.
  • Die Key Results Deiner Objectives hingegen bemessen den Outcome. Hier solltest Du (nach Möglichkeit) Metriken verwenden, die "schnell reagieren" und deshalb Leading Indicators sind.
  • Mit OKR Initiativen misst Du Deinen Output. Diese Metriken sind natürlich Leading Indicators.
Zielart Kategorie Indicator Key Result Beispiel
Moal (Key Result) Impact Lagging Indicator Der prozentuale Anteil wiederkehrender Besucher steigt von 5 auf 15 %.
Objective (Key Result) Outcome Leading Indicator Die Zahl der Newsletter-Abonnenten steigt von 243 auf 2.000
OKR Initiativen Output Leading Indicator 4 Newsletter pro Monat versenden

Fazit

Leading und Lagging Indicators sind zwei Seiten derselben strategischen Medaille. Die einen signalisieren Dir früh, ob Du auf dem richtigen Weg bist – die anderen helfen Dir rückblickend zu bewerten, ob Deine Anstrengungen wirklich etwas bewirkt haben.

Für Dich als Solopreneur ist es entscheidend, beides im Blick zu behalten.

Denn nur wenn Du sowohl das Steuer als auch den Rückspiegel nutzt, kannst Du Dein Business sicher und wirkungsvoll navigieren.

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